Bereshit, 2024 – Maja Gratzfeld

Die Erde war ungeformt und leer, Finsternis lag über der Oberfläche der Tiefe, und der Geist Gottes bewegte sich auf dem Wasser. Angetrieben vom Buch Bereshit und den Gravuren Gustave Dorés, entstand eine Reihe von fotografischen Chemigrammen durch Licht und direkte Manipulationen im analogen Entwicklungs- und Vergrößerungsprozess. Schatten ist der direkte Verweis auf die Dreidimensionalität von Objekten und zu unserem Empfinden von Tiefe und Räumlichkeit. Die Serie Berishit löst diese Bezüge auf, um die Betrachter:innen aufzufordern, ihr gewohntes Bildverständnis neu zu interpretieren.


Biografie

MAJA GRATZFELD (*1982, Deutschland) ist eine Künstlerin, die sich auf Fotografie und Textilkunst spezialisiert hat. Sie studierte Interdisziplinäre Malerei und Bildforschung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, wo sie 2011 ihr Diplom erhielt. Anschließend setzte sie ihr Studium als Postgraduierten Studentin fort und studierte an der École Supérieure des Beaux-Arts de Nîmes in Frankreich sowie an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem, Israel. 2014 schloss sie ihr Studium mit einem Meisterschüler Abschluss ab.

Gratzfelds künstlerische Praxis umfasst die Erforschung von Kulturanthropologie und deren Interpretationen, oft unter Verwendung traditioneller Techniken wie Weben, die sie mit zeitgenössischer Fotografie verbindet. Ihre Werke entstehen häufig als hybride Formen, die sowohl digitale als auch analoge Techniken kombinieren. Sie stellt das Material, mit dem sie arbeitet, durch verschiedene Verfahren wie Falten und Reißen in Frage, um neue visuelle Formen zu schaffen. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, unter anderem im Jüdischen Museum in Berlin, dem Haifa City Museum und dem Hellerau Portrait Award. Zusätzlich entwickelt sie gemeinschaftsorientierte Kunstprojekte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen.

Maja Gratzfeld lebt und arbeitet mit ihrer Familie zwischen Israel, Deutschland und Frankreich.