Die Künstlerin Yuna-Lee Pfau nimmt für die Collagen-Serie Mycroscopic Portraits Proben wie Blut, Haut, Haare oder andere Substanzen von sich, ihren engen Bezugspersonen und der Familie. Anschließend werden diese mikroskopiert, fotografiert und zu individuellen Portraits zusammengefügt. Die entstandenen Mycroscopic Portraits können somit ohne die Personen zu entblößen, als höchst persönliche, individuelle Abbildungen betrachtet werden.
In uns verbirgt sich ein Mikrokosmos, der uns zu den Individuen und physischen Wesen macht, die wir sind. Die Substanzen und Bestandteile, welche die DNA in sich tragen, sind wohl das persönlichste und repräsentativste Gut eines Menschen und dessen Körper. Mycroscopic Portraits ist eine Collageserie von Yuna-Lee Pfau, die aus den mikroskopischen Aufnahmen menschlicher Körper entsteht. Sechs Bilder werden hier gezeigt, die sich jeweils aus dem Körpereigenen Material der Künstlerin, enger Bezugspersonen und Familie zusammensetzen. Blut, Haut, Haare – solche und andere Substanzen werden den Personen entnommen, mikroskopiert, fotografiert und anschließend zu individuellen ,,Portraits“ zusammengefügt. Die mikroskopische Perspektive kann im Gegensatz zur makroskopischen, d.h. mit bloßem Auge sichtbaren Perspektive, einen tiefen Einblick in die verschiedenen Körper gewähren. Und doch abstrahiert dieser vergrößerte Blick das Gesehene auch. Die Mycroscopic Portraits können somit ohne die Personen zu entblößen als höchst persönliche, individuelle Abbildungen betrachtet werden, die den Begriff des Portraits sich zwar zu eigen machen, diesen aber auch abstrahieren und erweitern.
Biografie
Yuna Lee Pfau
Yuna-Lee Pfau ist eine audiovisuelle Künstlerin aus Köln. Sie arbeitet mit interdisziplinären Performances, Videos, Installationen und Collagen. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Erforschung des digitalen Raums, der Natur und der Verschmelzung von wissenschaftlicher Forschung und Kunst. In ihrer Arbeit strebt sie einen Dialog zwischen natürlichen Strukturen und dem Künstlichen an, wobei sie sich stets auf die Fluidität und Verflechtung der beiden Extreme konzentriert.