苦盡甘來 (gojinkamle) –Garyung Kim

Ein geometrischer Tisch, eckig und gläsern, gibt den Blick auf einen organisch geformten Baum im Inneren frei. Die stählernen Streben des Tisches stehen im Widerspruch zu den amorphen, aus Kupfer geformten Ästen des Baumes, bilden jedoch in ihrer Gesamtheit eine Einheit.

So wie der Spross durch den Zementboden scheinen die Äste des im Glaskasten wurzelnden Baumes ebenfalls die gläserne Hülle zu durchbrechen und an der Oberfläche ihre goldenen Früchte zu entwickeln. Die sprachliche Wendung findet hier ihre künstlerische Bildhaftigkeit. Isoliert und von seiner Außenwelt abgeschlossen entwickelt der Baum Kräfte, die ihn seine umgebende gläserne Hülle sprengen lassen und ihn nach der Bitterkeit der Isolation die Süße der Freiheit kosten lassen.

Die Stärke des Baumes, der es schafft, sich aus seiner Abgeschiedenheit zu befreien, soll Menschen ermutigen, die selbst die Erfahrung des Alleinseins und der Isolation gemacht haben. Gerade zu Zeiten der Pandemie, die viele Menschen gezwungen hat, sich zu isolieren und sich mit Gefühlen der Einsamkeit zu konfrontieren, soll der Baum vor Augen führen, dass es nicht aussichtslos ist nach einem Weg aus der Abgeschiedenheit zu suchen.

Garyung Kim, 苦盡甘來 (gojinkamle), 2020 © Garyung Kim

Biografie

Garyung Kim

Garyung Kim studiert im Master Bildende Kunst an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter. Sie hat ihren Bachelor an der Sungshin Women’s University in Seoul gemacht und dort ihren Schwerpunkt auf Metallarbeiten und Kunsthandwerk gelegt. Ihr Interesse sowohl an der Arbeit mit Metall als auch am Design zeigt sich an der Ausführung verschiedenster Möbelstücke, die sie in einen künstlerischen Raum überführt. Bei ihrer aktuellen Arbeit setzt sie sich mit 3-D Prints auseinander.

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