Alle sind da, viele vermutlich noch wach, aber niemand zeigt sich auf den Straßen. Zurück bleiben leere Gehwege, die von Laternen begleitet werden, Bewegungsmelder, die auf einen Marder reagieren, oder Deckenleuchten, die in verlassenen Räumen noch brennen. Das Licht zeugt davon, dass wir alle zwar da sind. Doch beleuchtet es auch die Einsamkeit.
„Minus 10 grad, doch wir müssen raus wie ‘ne Katze die Auslauf braucht im Haus ist es schön, warm ist es auch.“1
Es erwartet mich jedoch keine Clubtür. Es sind auch keine Betrunkenen auf dem Weg zur Partymeile, keine tiefer gelegten Schlitten die vorbei brummen, oder sonstige Autos auf den Straßen.
Es ist eine geheimnisvolle und zugleich melancholische Stille zu spüren. Die Einsamkeit, die wir in der Covid-19 Pandemie erfahren, spiegelt sich im öffentlichen Raum wider.
Biografie
Robin Goetze
Robin Goetze studierte Integriertes Produktdesign an der Hochschule Coburg und schrieb in seiner Bachelorarbeit über Oberflächen von Produkten aus nur einem Material. Als Designer bewegt er sich zwischen der Kommunikation und dem Objekt. Er ist überzeugt, dass Design sich der Nachhaltigkeit annehmen muss, wie es sich der Ästhetik und der Funktion verpflichtet. Die Kamera dient ihm dabei als Tool um Ideen und Zustände zu vermitteln. Sich mit anderen Disziplinen zu vernetzen, um gemeinsam an einer ganzheitlichen Lösung für eine nachhaltigere Welt zu arbeiten, ist für ihn essentiell.